Sonnenbeobachtung

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Sonnenbeobachtung 2018-06-02T21:22:42+02:00

Sonnenbeobachtung auf der Sternwarte in Remscheid

Öffnungszeiten sonntags:
April – September von 15:30 bis 17:00 Uhr
Oktober – März von 14:30 bis 16:00 Uhr

Während unserer Sonnenbeobachtung können Sie mit unseren Teleskopen gefahrlos die Sonne beobachten.
Nur mit Spezialfiltern ist es möglich, direkt zur Sonne zu schauen.

Was erwartet Sie bei der Beobachtung?

Wir ermöglichen die Beobachtung im weißen Licht. Das heißt, Sie sehen die Sonne ohne Farbfilter. Bei dieser Art der Beobachtung ist es möglich, Sonnenflecken auf der Photosphäre der Sonne, d.h. auf der Oberfläche zu beobachten.

Als weiteres Highlight ermöglichen wir die Beobachtung von Sonnenprotuberanzen mit einem speziellen Farbfilter.

 

Sie fragen Sich, was Sonnenflecken oder Protuberanzen sind?

Dann versuchen wir, hier etwas Licht ins Dunkel zu bringen:

 

Sonnenflecken / Sonnenaktivität / Sonnenfleckenrelativzahl

Seit über 50 Jahren (1964) beobachtet Peter Stolzen (AVRS) regelmäßig die Sonne. Er beobachtet sie so regelmäßig, dass daraus eine repräsentative Statistik über die Sonnenfleckenaktivitäten entstanden ist. Verwendet wird dafür immer dasselbe Instrument.

Die Aktivität der Sonne schwankt. Das hängt mit dem Magnetfeld der Sonne zusammen. Alle 11 Jahre klappt dieses Magnetfeld um, dass heisst, es ändert seine Polarität. Zum Ende und zu Beginn eines solchen Zyklus ist die Sonnenaktivität minimal, was sich dadurch äußert, dass keine Sonnenflecken zu sehen sind.

Sonnenflecken entstehen durch Magnetfelder und Magnetfeldschwankungen. Die Photosphäre der Sonne kühlt an diesen Stellen um einige hundert Grad ab. Als Photosphäre wird die oberste Gasschicht der Sonne bezeichnet. Diese strahlt das sichtbare Licht der Sonne aus und hat eine Temperatur von 5770° K. Man bezeichnet diese Gasschicht auch als die Oberfläche der Sonne.

In der Statistik wird die Sonnenfleckenrelativzahl dargestellt. Diese berechnet sich aus der Anzahl der Fleckengruppen (jeweils 10 Punkte) plus der Einzelflecken (jeweils 1 Punkt).

Die Beobachtung der Sonne im weißen Licht ist einer unserer Themenschwerpunkte bei der Öffentlichkeitsarbeit.

Sonnenprotuberanzen

Neben der Beobachtung von Sonnenflecken bieten wir als weiteren Themenschwerpunkt mit einem Spezialfilter die Beobachtung von Sonnenprotuberanzen an.
Protuberanzen sind Materieströme auf der Sonne. Am Rand der Sonnenscheibe treten diese als sichtbare Spitzen, Kegel, Bögen oder in ähnlichen Formen auf. Ihre Breite erreicht schnell einige hunderttausend Kilometer. Ins All ragen sie oft bis zu 40.000 km weit hinaus. (Anmerkung: Der Erddurchmesser beträgt etwa 12.730 km) Die Sonne schleudert an diesen Stellen ihre Materie ins All hinaus.

Auch die Stärke der Protuberanzen unterliegt dem 11-Jahres-Zyklus. Während des Maximums der Sonnenaktivitäten kommt es deutlich häufiger zu starker Protuberanzbildung.

Da die Sonne sehr hell leuchtet, kann sie nicht mit gewöhlichen Instrumenten beobachtet werden. Auf unserer Sternwarte wird die Sonne daher mit einem speziellen H-alpha Filter beobachtet, der nur das Licht des ionisierten Wasserstoffes durchlässt.
Aus dem gesamten Lichtspektrum sehen wir also nur einen sehr kleinen Ausschnitt, in dem wir die Protuberanzen erkennen können.