CGE Pro, Energieversorgung und doch Motordefekt?

Diskussion über die Technik der Astrofotografie

CGE Pro, Energieversorgung und doch Motordefekt?

Beitragvon astro_det » Samstag 11. Dezember 2010, 00:03

Hallo zusammen,

wenn man vorher sorgfältig Randbemerkungen bei Herstellern liest, glaubt erst einmal daran, kein Pechvogel zu sein:

Nachdem die CGE Pro endlich zum Poljustieren bereit stand, gab der Rektaszensionsmotor beim Einnorden jedes Mal beim Schnellverstellen Knattergeräusche von sich und auch die Handbedienungstasten wurden ab und zu ignoriert. Da am nächsten Tag der Winter zurück kam, habe ich alles ins Zimmer zurück verfrachtet und erst mal nachgedacht und Informationen im Internet gesucht.

Was kam raus: im Goto-Betrieb schluckt das Monster bis zu 3,5 Ampere, was eine 17 Ah Batterie trotz Refresher schnell in die Knie gehen lässt, da der maximal 650 mA liefert. Nachdem die Batterie mehrere Stunden an einem richtigen Ladegerät hing, schien die Erscheinung weg zu sein. Also habe ich schon mal bei Conrad ein stabilisiertes 12V-Labornetzgerät bestellt, das bis zu 5 Ampere abgeben kann.
Auf der deutschen Celestronseite findet sich ein passendes Netzgerät im Gegensatz zu den USA noch nicht und es wird nur lapidar darauf hingewiesen, man sollte einen "Servicetechniker" um Rat fragen.
Wer mit einer CGE-Pro gar ins Gelände ziehen will, sollte wohl eine riesige vorher geladene Autobatterie und nicht nur einen der schwächeren Powertanks mitnehmen.

Nun kommt der zweite Test: ich habe das HD11 auf die Monti gepackt, diese sorgfältig balanciert und im Zimmer eine der Skytouren aufgerufen. Das Ergebnis war insofern ein Schock, als das Rattern wieder auftrat und der Motor beim Nachführen in unregelmäßigen Sekundenabständen recht laut "pft-klack" macht. Er ist wohl doch defekt und ich muss am Montag bei Wolfi anrufen :-((( .

Gruß Detlef
OTAs: HD11, C11, TS 300/1200 GSO 200/800
Montis: CGE-Pro, Losmandy G11 und ADM
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Re: CGE Pro, Energieversorgung und doch Motordefekt? - Diag

Beitragvon astro_det » Montag 13. Dezember 2010, 22:06

Hallo zusammen,

der Motor ist zum Glück (noch nicht!) defekt. Nachdem ich das Gehäuse für den Motor und das Schneckengetriebe aufgemacht hatte, war alles klar: die Schnecke war derart an das Schneckenrad "angeknallt", dass sie sich nur mit Mühe mit der Hand drehen ließ. Nachdem ich die drei Befestigungsschrauben für den Lagerbock minimal gelockert hatte und vier Konterschrauben in die dafür vorgesehenen (aber leeren) Löcher eingesetzt hatte, funktionierten die Nachführung und die Schnellverstellung ohne Probleme.

Wenn ich an das Beilageblatt von Baader zur Betriebsanleitung denke, kommt mir nachträglich das kalte Grausen. Dort wird auf das Durchbrennen von Motorwicklungen wegen Ungleichgewicht auf der Montierung hingewiesen und die Reparatur auf Garantie ausgeschlossen. Was macht denn ein Kunde, der die Montierung reklamiert hat und nicht weiß, dass der Motor wegen eines klemmenden Schneckengetriebes durchgebrannt ist?

Wolfi werde ich erst morgen über das Problem und meine Lösung informieren.

Gruß Detlef
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Re: CGE Pro, Energieversorgung und doch Motordefekt? Neues

Beitragvon astro_det » Dienstag 14. Dezember 2010, 20:19

Hallo zusammen,

der Servicetechniker bei TS sagte, das ich genau das Richtige getan habe, und erzählte mir, dass Celestron wohl inzwischen bei allen CGE Pro aus unerfindlichen Gründen den Schneckenträger ohne die vier Konterschrauben festschraubt.

Jetzt bin ich beruhigt, dass ich nichts falsch gemacht habe.

Gruß aus dem verschneiten Gams,

Detlef

Nachtrag: Die Motorüberlastung hat sich inzwischen doch ausgewirkt. Die Wicklungen sind zwar ganz, aber der eingebaute Encoder ist "abgeraucht" und ich warte jetzt auf einen Ersatzmotor.

Beim Überprüfen habe ich doch Stellschrauben in der Tiefe der Löcher gefunden, kann also Celestron nur vorwerfen, dass diese sich nach der erstmaligen Montage erst einmal etwas in die Alufläche eingraben, gegen die sie drücken.
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