Hallo Korrektorfans,
ich habe mir inzwischen die Arbeit gemacht, Aufnahmen mit und ohne Korrektor durch das C11 mit unterschiedlichem Setup bei Tag zu machen und auszuwerten.
Nach der Theorie gilt für den Reduktionsfaktor V einer Shapleylinse mit der Brennweite r und dem Abstand x zwischen der "optischen Mitte" des Korrektors die einfache Beziehung
V = 1 - x/r .
Bei Refraktoren braucht man nicht mehr zu wissen, da der Korrektor samt Kamera näher an das Objektiv gefahren wird. Bei den SC-Geräten wird aber primär erst einmal der Hauptspiegel verstellt, da ein etwaiger zusätzlicher Okularauszug nur der Feinfokussierung dient. Das heißt, man ändert die Brennweite der OTA so, dass ein scharfes Bild mit Korrektor resultiert.
Damit geht die obige Beziehung über in
V = k*(1 - x/r)
mit k = "angepasste Teleskopbrennweite"/"Brennweite ohne Korrektor".
Meine Messungen passten genau zu diesem Ansatz und zeigten, dass sich die Realität
sehr gut mit solchen Zusatzfaktoren und einer einheitlichen fiktiven Korrektorbrennweite r beschreiben lässt, die größer als die tatsächliche Brennweite des Korrektors zu sein scheint.
Bei welcher Einstellung der beste Kompromiss zwischen Bildfeldebnung und Komakorrektur am Bildrand resultiert, bleibt noch zu prüfen. Nach meinen bisherigen Erfahrungen dürfte das Optimum in der Region um V = 0,67 liegen.
Wer die Daten der Celestron-Zubehörteile (OAG mit x = 115mm, Korrektor am Tubus) in das Arbeitsblatt eingibt, wird sofort erkennen, dass man sich mit diesen Teilen in einem Bereich bewegt, der schon unterhalb der Spezifikationen des Korrektors liegt.
Herzliche Grüße
Detlef