CGE Pro endlich in Aktion (Kauf Dezember 2010!)

Diskussion über die Technik der Astrofotografie

CGE Pro endlich in Aktion (Kauf Dezember 2010!)

Beitragvon astro_det » Donnerstag 10. März 2011, 00:19

Hallo zusammen,

nachdem Celestron Deutschland TS nach über 2 Monaten endlich den bestellten Motor für meine CGE Pro geliefert hatte, baute ich den ein und war entsetzt: der Encoder war wieder defekt. Die Vermutung liegt nahe, dass versehentlich mein defektes Teil zurückgeschickt worden war. So bin ich mit dem Achsenkreuz am 4. März nach Rücksprache bei TS aufgekreuzt und Andi Murner machte die üblichen Tests, um Ansteuerungsfehler auszuschließen. Nach dem Einbau eines neuen Motors aus einer vorrätigen Montierung funktionierte alles. Andi meinte, er wundere sich inzwischen bei solchen Reklamationen über nichts mehr. Er hat auch das ausprobierte Platinengehäuse unter dem Motor an meiner Montierung gelassen, da ihm die Steckerleiste am alten nicht gefiel.

Ich habe dann noch einen Crayford-Auszug für mein Leitrohr gekauft und abends zu Hause sofort mit dem Edge HD auf der CGE Pro Testaufnahmen gemacht. Beim Autoguiding sind die zu korrigierenden Ausschläge höchstens halb so groß wie bei meiner G11. Auch das Goto am Computer ist viel komfortabler.

Gestern habe ich dann noch zum Vergleich M 82 zum zweiten Mal aufgenommen, um ein paar neue Adapterteile zu testen. Ich habe den Eindruck, dass beim jetzigen Einbau des Reducers (Distanz teleskopseitige Korrektorkante zur Gewindefläche = 8mm und Distanz Kamerachip zur kameraseitigen Korrektorkante = 57,5 mm) die Sternscheibchen noch etwas kleiner sind.
Das kann natürlich auch an der besseren Nachführung liegen.

Aufnahmedaten:
15 Bilder bei Iso 800 zu je 6 Minuten ohne internes Dark mit je 1 Minute Zwischenzeit.
4 anschließend aufgenommne externe Darks.
Edge HD 11 auf CGE Pro mit altem Celestronreducer in Konfiguration F 6,93.
Stacking mit DSS mit den Darks und einem Masterflat.
Nachbearbetung in Fitswork und Photoshop.

Gruß Detlef
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Re: CGE Pro endlich in Aktion (Kauf Dezember 2010!)

Beitragvon der_Peka » Freitag 11. März 2011, 14:58

Hallo Detlef,

das sieht ja schon gut aus. Die Farben kommen deutlich heraus (nach ein wenig Hervorkitzeln mittels Bildbearbeitung, vermute ich?).

Ich habe nur ein Bisschen den Eindruck, als wäre die Nachführung noch nicht ganz optimal, da die Sterne leicht gelängt erscheinen (von links unten nach rechts oben). Aber ich denke, du kannst da sicher noch mehr rausholen!

Was du über den Service von Celestron sagtest, ist schon aufschlussreich. Da sollte man wirklich mehr erwarten können!

Ist das Wetter bei dir in der Schweiz eigentlich deutlich besser als bei uns im Bergischen Land?
Gruß zur klaren Nacht

Peter

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Re: CGE Pro endlich in Aktion (Kauf Dezember 2010!)

Beitragvon astro_det » Samstag 12. März 2011, 12:48

Hallo Peka,

Dein Eindruck mit den nicht perfekten Sternen trügt nicht. Ich hatte vor zwei Tagen trotz sehr guter Einnordung (in 3 Stunden knapp 0,1 Grad Bildfelddrehung) noch schlimmere Abweichungen und bin auf der Suche nach Nachgiebigkeiten beim Leitrohr (der Effekt tritt erst seit dem Versuch auf, statt des OAG ein Leitrohr zu verwenden). Auffällig war beim ersten Versuch, dass bei zenitnahen Aufnahmen im Gegensatz zu Aufnahmen im Höhenbereich 45 Grad die Sterne kaum deformiert waren.

Ich habe jetzt erst mal das Leitrohr fest montiert und werde demnächst testen, ob ich sogar die Einsteckbarlow weglassen kann. Ich vermute nämlich, dass durch die mehrfachen Verlängerungsteile am Refraktorende die optische Achse beim Leitrohr nicht stabil genug war.

Die Farbsättigung der Aufnahme wurde mit Photoshop "angepasst" :-) .

Gruß Detlef

Ich füge ein Resultat mit M101 an, bei dem ich mehr Glück hatte!
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Re: CGE Pro endlich in Aktion (Kauf Dezember 2010!)

Beitragvon Michael Hoppe » Samstag 12. März 2011, 13:45

Hallo Detlef,

eine schöne Aufnahme von M 82. Die Ha Strukturen kommen sehr gut heraus. Auch die Sterne sind schön fein. Wie Du selbst auch schon bemerkt hast, sind die Sterne leicht verzogen aufgrund eines Nachführfehlers. Die Sterne sind über das gesamte Bildfeld diagonal elongiert, insofern würde ich auch auf einen Nachführfehler tippen.

Welche Brennweite hat Deine Nachführoptik? Bei einer subpixelgenauen Nachführung ist nur 1/4 der Aufnahmebrennweite erforderlich, Du kannst daher ggfs. die Barlow weglassen. Vielleicht hat der OAZ auch Spiel?

Bei M 101 sind die Sterne perfekt. Ein paar Aufnahmen mehr bzw. eine längere Belichtungszeit hätte der Aufnahme gut getan.

Viele Grüße

Michael
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Re: CGE Pro endlich in Aktion (Kauf Dezember 2010!)

Beitragvon astro_det » Samstag 12. März 2011, 15:38

Hallo Michael,

danke für die Tipps vom erfahrenen Profi. Den OAZ am Leitrohr schließe ich erst einmal aus, da ich einen stabilen neuen Crayford von TS verwende und die Klemmschrauben recht fest angezogen sind.

Das Problem ist wahrscheinlich die Kombination "Spiegelkasten - aufgeschraubtes Adapter auf 1 1/4" mit Messingklemmring und 2 Klemmschrauben von Baader - 2,5X Apobarlow von TS (hat nur eine Klemmschraube am Ende!) - Lodestar". Das Ganze bildet einen ziemlich langen Anhang hinter dem OAZ. Da der Spiegelkasten beim fest montierten Leitrohr ziemlich unsinnig ist, kommt der schon mal weg.

Da ich mit etwa F7 fotografiere, liegt die Brennweite des HD11 bei knapp 2 Meter. Demnach müssten die 500 mm Brennweite des Leitrohrs ohne Barlow eigentlich reichen, wenn ich ungesättigte Leitsterne nehme und wie bisher ein Gelbfilter einsetze. Ich werde das so bald wie möglich testen.

Gruß Detlef
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Re: CGE Pro endlich in Aktion (Kauf Dezember 2010!)

Beitragvon Michael Hoppe » Sonntag 13. März 2011, 20:21

Hallo Detlef,

ich vermute auch, dass der ziemlich lange Aufbau ggfs. zu mechanischen Problemen führt, die dafür verantwortlich sein können. Ich denke, wenn Du ohne Barlow und ohne Spiegelkasten (Flipp-Mirror?) arbeitest, dürfte das Problem wahrscheinlich erledigt sein.

Ich führe mit 600mm Brennweite mein GSO RC 10 mit f=2.000mm nach und das klappt prima. Auch bei 10 Minuten Belichtungszeit sind die Sterne punktförmig. Noch längere Belichtungszeiten werde ich demnächst testen. Ich könnte mir vorstellen, dass dann Off-Axis Guiding die bessere Alternative ist.

Gruß

Michael
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Re: CGE Pro endlich in Aktion (Kauf Dezember 2010!)

Beitragvon astro_det » Montag 14. März 2011, 18:19

Hallo Michael,

der Flip-Mirror selbst ist verschraubt stabiler als meine vorrätigen Verlängerungshülsen und ich habe auch eine damit verschraubbare 2"-Barlow, an die ich die solide Baader-Reduzierung von 2" auf 1 1/4" schrauben kann. Damit sitzt der Lodestar bombenfest und ich komme auf etwa 1000mm Leitrohrbrennweite, was sicher ausreicht.

Auf Deine Bemerkung hin, dass M101 noch ein paar Bilder gut getan hätten, habe ich mal versuchsweise viele Bilder von M81 mit DSS gestackt, die ich von Januar bis März gemacht habe. Da sich 106 Bilder stacken ließen, waren trotz verschiedener Reducerkonfigurationen die Reduktionsfaktoren offensichtlich fast gleich!

Das Resultat musste trotzdem aufwendig bearbeitet werden, da es immer noch etwas unter dem DSLR-typischen Rauschen litt (Zerlegung in R-G-B, Addition der drei Graubilder zu einer deutlich rauschgeminderten Pseudoluminanz L, starke Waveletfilterung der Farbkanäle mit Wiedervereinigung zum RGB-Farbbild, leichte Rauschfilterung und Kontraststeigerung von L,
Vereinigung von L und RGB in Fitswork und Nachbearbeitung in Photoshop).

Bilddaten (chronologisch):
Bei Iso 400: 6 X 30 Minuten, 7 X 10 Minuten, 2 X 16 Minuten, 4 X 20 Minuten ohne Darks
Bei Iso 500: 14 X 16 Minuten ohne Darks
Bei Iso 1600: 26 X 5 Minuten mit internem Dark
Bei Iso 3200: 30 X 2,5 Minuten mit internem Dark
Bei Iso 800: 17 X 4 Minuten mit 3 externen Darks

Ich habe festgestellt, dass man bei der 50D bei Temperaturen um 5 Grad und Iso 400 bzw. Iso 800 mit drei externen Darks auskommt, eines allein führt leider zu Artefaktstreifen im Hintergrund der Bilder.

Lohnt das Bild das Einstellen in unsere Galerie?

Gruß Detlef
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