Erste Erfahrungen mit dem HD11

Diskussion über die Technik der Astrofotografie

Erste Erfahrungen mit dem HD11

Beitragvon astro_det » Dienstag 30. November 2010, 19:05

Hallo zusammen,

Michael Hoppes Frage nach dem Shifting meines HD11 kann ich wie folgt beantworten:

Bei gelöster Spiegelklemmung (nur so darf man fokussieren, ohne Schäden zu produzieren!) beträgt das Shifting etwa 1/50 der längeren Chipkante, also rund 30 Bogensekunden. Das ist vergleichbar mit meinem C11. Beim Fotografieren sollte das kein Thema mehr sein, da hier die Klemmschrauben angezogen sind und der Hauptspiegel zuverlässig fixiert ist. Beim Anziehen der Klemmschrauben bleibt die Fokuslage stabil (habe ich mit meiner Bakhtinovmaske kontrolliert).

Ich habe zwei frische Bilder unter "Eigene Aufnahmen" gepostet, um einen ersten Eindruck von der Qualität der Optik zu vermitteln. Als Montierung diente dabei meine G11.

Gruß Detlef
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Re: Erste Erfahrungen mit dem HD11

Beitragvon Michael Hoppe » Mittwoch 1. Dezember 2010, 17:52

Hallo Detlef,

30 Bogensekunden Shifting ist ein annehmbarer Wert für ein C 11, damit kannst Du sicherlich gut leben. Wie ich am Samstag auf dem HATT gehört habe, soll bei den neuen "HD" das Shifting geringer ausfallen. Ich denke, 30 Bogensenkunden ist kein Spitzenwert, aber sicherlich besser als so manches alte C 11, welches Shifting im Bogenminutenbereich hat.

Das mit der Hauptspiegelfixierung nach erfolgter Fokussierung leuchtet ein und beim Meade ACF ist die Vorgehensweise ähnlich. Interessanterweise hat der Baader Vertreter bei der ersten Vorführung eines C 11 HD in Wuppertal behauptet, die Fokussierung können bei fixiertem Hauptspiegel erfolgen. ;)

Was mich noch interessieren würde: Verändert sich der Fokus nach erfolgter Hauptspiegelfixierung? Wenn die Fokuslage es zuläßt, wäre vielleicht ein Okularauszug als Ergänzung sinnvoll?

Gruß

Michael
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Re: Erste Erfahrungen mit dem HD11

Beitragvon tdaiber » Donnerstag 2. Dezember 2010, 11:43

Hallo Detlef,

herzlichen Glückwunsch zum First Light :)
Dass der Reducer nicht taugt am EdgeHD war zu vermuten bzw. ist ja auch von Celestron selbst so angegeben.
Lt. Anleitung soll mit angezogenen Klemmen nicht mehr fokussiert werden, auch wenn man dadurch nicht unbedingt etwas kaputt machen kann. Tolle Aussage :lol: Und wieder ein Beweis dafür, dass man Vertretern nicht glauben darf ;)
Welchen Abstand vom Bildfeldebner zum Chip hast Du? Sind Dir die 146 mm bekannt? Leider schreibt C nicht ausdrücklich, von wo die gemessen werden sollen, einzig sinnvoll erscheint mir allerdings nur die Auflagefläche des Anschlussgewindes, aber wer weiss schon, wie die Amis ticken ;) Sie werden ihre Gründe haben, dies nicht ausdrücklich zu sagen.

Gruß
Torsten
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Re: Erste Erfahrungen mit dem HD11

Beitragvon astro_det » Donnerstag 2. Dezember 2010, 14:34

Hallo und Antworten zu den neuen Fragen:

Die Firma Baader hat sich laut Rolf Geissinger zu den Distanzen Chip - "OTA" wie folgt geäußert:

Zitat Geissinger in Astronomie.de:
*********************************************************
8" EHD: 78,4mm von der Aussenfläche am Tubusabgangsgewinde bis zum T-2 Auflagemaß.
->damit also 133,4mm zur Chipebene.

9,25"/11"/14" EHD: 91mm von der Aussenfläche am Tubusabgangsgewinde bis zum T-2 Auflagemaß.
->damit also 146mm zur Chipebene.

Wir hatten eine Vollformatkamera (44mm max. Felddurchmesser) bei diesen Werten dran, das funktioniert.
Einige mm Abweichung sind sicher unkritisch, jedoch führen stärkere Abweichungen zu Fehlabbildungen in den Bildecken.
*********************************************************

Ich selbst habe bisher von der Auflage des Gewinderings am Tubus aus gemessen, lag also
14mm unter dem empfohlenen Wert. Beim nächsten Mal werde ich die 14mm zugeben, da sich so nicht nur mein NGF OAZ sondern auch der Steeltrack einsetzen lässt.

Damit ist auch die zweite Frage beantwortet: da sich die Tubuslänge mit der Temperatur ändert, ist für Astroaufnahmen die zusätzliche Feinfokussierung durch einen OAZ zu empfehlen. Dann kann man nach der ersten Fokussierung den Hauptspiegel fixiert lassen (ich ziehe wie empfohlen die beiden Klemmungen nach der Fokussierung mit der Spindel handfest an!).

Da der Steeltrack nur eine Klemmschraube für das Zubehör hat und immer noch nicht motorisiert werden kann, ist die zweite OAZ-Option aber mehr "akademisch".

Inzwischen habe ich meine Zubehörteile an den empfohlenen Abstand angepasst und werde beim nächsten Astromarathon vorab ein paar Testaufnahmen bei hohem Isowert mit weiter reduziertem Abstand der Kamera vom Reducer machen. Möglicherweise ist er beim APS-Chip bei F8 doch als Übergangslösung brauchbar.

Gruß aus dem Schnee in Gams
Detlef

P.S.: Angeblich soll es heute gegen 22 Uhr für mehrere Stunden aufklaren. Dann klappt vielleicht mein Korrektortest.
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Re: Erste Erfahrungen mit dem HD11

Beitragvon astro_det » Freitag 3. Dezember 2010, 02:14

Hallo zusammen,

es hat zwar aufgeklart und ich habe es gewagt, die CGE-Pro draussen aufzubauen. Dabei bekam ich nur mit Mühe das HD11 auf die deutlich höhere Montierung und habe mir dabei einen blutigen Mittelfinger an der rechten Hand geholt. Danach konnte ich nur noch an der Umgebung von Polaris den reduzierten Abstand der Kamera vom Korrektor testen, da der Sucher am HD11 gegen meinen C11-Sucher eine Zumutung ist: er ist geradsichtig und ohne Beleuchtung. Da ich die Montierung wegen der eingeschränkten Sicht erst einmal an den beiden sehr hoch stehenden Sternen Kapella und Algol hätte eichen müssen, um dann nach der Hinzunahme eines Kalibrierungssterns die Einnordungsroutine aufrufen zu können, habe ich meine Halswirbel geschont und nur einige Testaufnahmen ohne genaue Polausrichtung gemacht (es waren leider nur maximal 10 Sekunden Belichtungszeit möglich).

Um das Maß voll zu machen, war auch wieder die ganze Einheit "Stutzen mit Korrektor - Kamera" im NGF leicht verkippt (ich besitze die alte Ausführung mit 2 Klemmschrauben ohne Ringklemmung). Trotzdem habe ich den Eindruck (links sehr gut definierte Sterne bis in die Ecken, rechts radial verlängerte Sterne und nicht wie bei IC 410 in Peripherierichtung verlängerte Sterne), dass der reduzierte Abstand etwas bringt. Ich teste das demnächst mit Quicklock-Klemmung und werde die CGE-Pro vor dem Versuch mit meinem Achtzollnewton einrichten. Der ist leichter und hat den Losmnandysucherschuh für den Polariswinkelsucher mit Fadenkreuzbeleuchtung. Diesen Schuh werde ich wohl auch für das HD11 nachkaufen müssen :-(.

Gruß Detlef
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Re: Erste Erfahrungen mit dem HD11

Beitragvon Michael Hoppe » Freitag 3. Dezember 2010, 14:50

Hallo Detlef,

erstmal vielen Dank für die Infos.

Ich bin mal gespannt, wie gut die Fokussierung mit dem Hyperstar funktioniert. Ein OAZ nützt in dem Fall natürlich nichts. Im Januar 2011 habe ich wahrscheinlich die Möglichkeit, dass mal praktisch an einem C 11 HD in Wuppertal zu testen. Ein OAZ scheint mir für den Sekundärfokus auch sinnvoll zu sein.

Der Backfokus ist ordentlich und damit läßt sich etwas anfangen. Die Frage ist, wie genau der Abstand einzuhalten ist. Du hattest ja schon einen nicht unerheblich kürzeren Abstand. Ich bin mal auf Deine weiteren Testaufnahmen gespannt.

Das mit dem Losmandysucherschuh würde ich mir auch überlegen. Ich nutze bei meinen Apos das Baader System mit dem entsprechenden Sucherschuh. Vielleicht ist der sogar mit dem Losmandy identisch? Auf jeden Fall eine gute Sache.

Die CGE-Pro mit Stativ ist also eher hochbauend, was die Handhabung als Einzelkämpfer erheblich erleichtert. ;)

Viele Grüße
+ schnell heilende Wunden

Michael
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